Freitag, 7. August 2009

Zwischenruf: Grundeinkommen oder (g-) reinkommen ?

Liebe Freundinnen und Freunde des Bedingungslosen Grundeinkommens !


Viele reden vom Grundeinkommen. Aber: Meinen wirklich alle das selbe?



Susanne Wiest, Tagesmutter aus Greifswald, meint:

Ca. 1500? € für jeden Erwachsenen und 1000 € für jedes Kind.“

(ePetition, 10.12.2008)

Prof. Götz W. Werner, Unternehmer, Drogeriemarkt-Kette, meint:

Es sind nicht 1500 Euro, sondern so viel, wie die Gesellschaft einem Menschen bemisst, damit er bescheiden, aber in Würde leben kann.“

(Hamburger Abendblatt, 23. Juli 2009)

Prof.Dr. Thomas Straubhaar, Hamburgisches Weltwirtschafts Institut, meint:

... vom Baby bis zum Greis mindestens 400 € (...). Wer mehr will, muss arbeiten. (...) Straubhaar zur B.Z.: „Es ist klar, dass sie von 400 € nicht leben können ...“

(B.Z. Berlin, 12.07.2009)

GRÜNE, MdB Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, meint:

1.500 € für jeden Erwachsenen sind utopisch und nicht finanzierbar.“

(Presseerklärung, 18.02.2009)

Für Ausnahmefälle eine bedarfsorientierte und bedürftigkeitsgeprüfte Grundsicherung als letztes Netz.“

(Grünes Netzwerk Grundeinkommen, 2009)

SPD, Projektgruppe Bedingungsloses Grundeinkommen, meint:

Dieses Themenfeld soll nicht anderen Parteien überlassen werden.“

(Vorwärts, 06.07.2009)

CDU, Ministerpräsident Dieter Althaus, meint:

... einkommensabhängig (...) bis zu 800 € pro Monat. (...) Das tatsächlich verfügbare Einkommen reduziert sich (...) um die Gesundheitsprämie“ von 200 €

(Homepage, Sommer 2009)

FDP, MdB Andreas Pinkwart, meint:

Bei „zumutbarer Gegenleistung“ und Bedürftigkeitsprüfung vom Finanzamt wird „das Bürgergeld als negative Einkommenssteuer ausbezahlt.“

(Bundesparteitag, 07.05.2005)

DIE LINKE,

Bundesarbeitsgemeinschaft, meint:

950 € Grundeinkommen“ ab 16 Jahren und unter 16 475 € „sind ein Katalysator zur Arbeitszeitverkürzung.“

(NRhZ, 05.08.2009)

MdB Oskar Lafontain, meint:

Die Idee des Grundeinkommens wird für lange Zeit noch eine gute Idee bleiben, aber sie wird nicht realistisch sein.“

(ARD-Sommerinterview, 02.08.2009)

Dr. Harald Wozniewski, Rechtsanwalt und Meudalismus-Kritiker, meint:

Wenn „das Grundeinkommen“ nach dem Konzept von Götz Werner „die bestehenden Löhne und Gehälter substituieren solle, (...) kassiert das Grundeinkommen nicht der Arbeitnehmer sondern der Unternehmer (...). Arbeitnehmer arbeiten jeden Monat bis zum Erreichen der Höhe des Grundeinkommens für den Arbeitgeber umsonst.“

(www.meudalismus.dr-wo.de/html/werner.htm)

Der Dalai Lama, von Götz Werner danach gefragt, was er vom Grundeinkommen halte, meint:

Ich weiß es nicht. Ich bin verwirrter als zuvor. Nichts im Leben kann nur positiv sein, sondern es gibt immer auch negative Nebenwirkungen.“

(FAZ, 03.082009)


Wir meinen:

... Genau hinschauen und noch genauer nachrechnen !



Bürgerinitiative Grundeinkommen Wiesbaden www.grundeinkommen-wiesbaden.de

Hartz4-Plattform www.hartz4-plattform.de

Wahlinitiative www.grundeinkommen-waehlen.de

9 Kommentare:

  1. Mit dem genau Hinschauen könnte man ja schon einmal damit beginnen, dass man Zitate nicht einfach aus dem Zusammenhang reißt und auch berücksichtigt, dass die zitierten selbst sich bereits in unterschiedlicher Weise geäußert haben, also offensichtlich selbst ihre Gedanken zum Grundeinkommen fortentwickeln.

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  2. Der Dalai Lama, von Götz Werner danach gefragt, was er vom Grundeinkommen halte, meint:
    „Ich weiß es nicht. Ich bin verwirrter als zuvor. Nichts im Leben kann nur positiv sein, sondern es gibt immer auch negative Nebenwirkungen.“

    Was sind die negativen Nebenwirkungen?

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  3. Das liberale Bürgergeld ist _kein_ Grundeinkommen.
    Unter Grundeinkommen versteht man einen Betrag, der _bedingungslos_ vom Staat monatlich an die Bürger ausgezahlt wird.
    Das liber. Bürgergeld ist "Hartz IV a la FDP".

    Das was Althaus vorschlägt ist zwar ein BGE; aber gleichzeitig ein Witz.
    Wer soll bitte von 600€ im Monat leben?
    Das ist weniger als heute Hartz IV!

    Und dieser Prof.Dr. Thomas Straubhaar ist in meinen Augen ein Zyniker!

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  4. P.S.
    Und dieser Dr. Harald Wozniewski sollte sich vielleicht auch mal besser über das BGE informieren.
    Genauso wie Lafontaine - es war haarsträubend, was er für Lügen über das BGE losgelassen hat.

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  5. Das ist ja intressant, ja wir meinen das selbe. Wir diskutieren aber die Finanzierungen. Aber ja, wie aus den Zitaten hervorgeht denken viele noch nicht bedingungslos.

    Das Grundeinkommen kann man sogar sehr einfach rechnen, volkswirtschaftlich gesehen.
    Wenn man Götz Werner zuhört, möchte er dass jeder zu einem Unternehmer wird! Ein Selbstunternehmer der Initiative ergreift.
    Also ja, der Unternehmer profitiert weil wir alle Unternehmer sind. Jemand der behauptet, dass die Substitution der Löhne dem Arbeitgeber zu gute kommen, der hat überhaupt keine Ahnung von Betriebswirtschaft und Kostenrechnung.

    Und den Satz vom Dalai Lama interpretier ich jetzt einfach mal als geistige Bescheidenheit.
    Der Satz stimmt ja an sich, weil positiv und negativ eine subjektive Betrachtungsweise ist.

    Im Grundsatz ist es mir egal, ob nicht alle das gleiche darunter verstehen. Wichtig ist, dass man darüber nachdenkt, was es heisst von anderen in einer Fremdversorgung abhänig zu sein. Man muss das erst einmal denken können.
    Das Grundeinkommen selbst ist logisch und einfach und wird genau aus diesem Grund kommen.

    mfg nomIad

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  6. neben Geld braucht jeder Mensch freien Zugang zu allen lebenden Gewässern und ein Stückchen Erde mit eigenem Haus (woraus auch immer mensch es bauen will)auf Lebenszeit, um frei zu leben. Also bleibt nicht beim Geld hängen (es kann schnell entwertet werden!) und fordert mehr für ein würdevolles Leben
    mox - Künstlerin

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  7. ich glaube, der Dalai Lama hatte ein Problem mit der Art, wie das BGE gern kommuniziert wird. Dadurch, dass sich vieles so logisch und folgerichtig aus dem Wernerschen Modell zu ergeben scheint, wird es sehr schnell und häufig zu einer Utopie des dauerhaften Gesamtmenschheitsglücks umbehauptet. Schließlich bietet das BGE-Modell auch eine Menge Projektionsfläche für Utopien. Und so klingts dann eben auch oft, wie eine Allseeligmachende unabdingbare Konsequenz und der wahre Weg zum Glück. Da bleibt wenig Raum, überhaupt nur mögliche negative Konsequenzen zu suchen, vor allem, wenn die Uninformierteren Gegner immerzu die falschen behaupten... Da kann ich mir schon vorstellen, dass jemand sagt: "Nichts ist nur positiv. Glück für jedermann? Ich weiss ja nicht" (sehr frei zitiert)

    Martin, Mensch

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  8. Frau Katharina Elisabeth Brass21. August 2009 um 23:08

    Ich kann das Anliegen dieses an keine Bedingung
    geknüpften sogenannten Grundeinkommens für alle
    in Frage kommenden nur unterstützen.Wenn ich bedenke, welche Unsummen für Profilkosmetische
    Zwecke von allen möglichen Instit.und auch Personen verschleudert werden, kann einem das
    bedingungslose Grundeinkommen nur sehr sinnvoll
    einleuchten.Es muss einfach eine "Umverteilung"
    stattfinden und dies auf eine mental-spirituelle
    und auch auf einem basischristlich beruhenden Menschenbild PRAKTIZIERTE deutliche,konsequente,
    gleichwohl nicht "negativ-gewalttätige"Art und Weise.Ich hatte auch vor einiger Zeit die Idee
    von "Patenschaften".
    Ich finde aber auch, daß jeder einzelne Bürger,
    auch die, mit wenig oder "NULL" in der Kasse daran erinnert werden sollten, daß niemand ein Opfer ist, sondern jeder einen teil Verantwortung an der Transformation der Verhältnisse mitträgt, denn das"Geschrei nach dem Staat", falls es noch "schreit"...manifestiert auf dieser Ebene
    auch neue Abhängigkeiten.Mehr dazu in Zukunft.
    Ich finde auch, daß z.B. bestimmte berufsgruppen
    mehr um eine Unterstützung und Mitwirkung angesprochen werden könnten.Danke,ich wünsche allen Mitwirkenden Erfolg.

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  9. Das Grundeinkommen ist finanzierbar, mind. 1.000 € für jeden!

    Weil es leicht ist, Politiker aber nicht wollen, dass Menschen mitdenken, sondern gerne ihr eigenes Süppchen kochen, deshalb wird es dieses Grundeinkommen nicht geben, solange es Parteien gibt!

    Es kann sich nur etwas verändern, wenn die Menschen aufstehen und reagieren!

    Ob Deutschland so weit ist, das wird die Bundestagwahl 09 zeigen, denn es stehen ca. 150 "parteifreie" Kandidaten den bekannten Politikern gegenüber, die für die Menschen sich einsetzen möchten und das Grundeinkommen durchsetzen wollen.

    Ingrid Ch. Hoerner - www.weg4u.de
    Meine Site mit eineem Tabuthema, das auch in Deutschland angefaßt werden muss!

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